ABENDMAHL

Das Heilige Abendmahl in unserem Gottesdienst

Bereitstellung der Abendmahlsgaben

Die Feier des Abendmahls findet bei uns im Gottesdienst in der Regel am ersten Sonntag im Monat sowie an vielen Feiertagen statt. Schon vor Beginn des Gottesdienstes hat die Küsterin Oblaten, Wein und Saft auf dem Altar angeordnet und sie mit einem Velum (Decke für heilige Geräte) bedeckt. Während des Liedes nach der Predigt geht der Pfarrer zum Altar und vollzieht die folgenden Handlungsschritte: Er nimmt das Velum ab, entnimmt, falls noch nicht geschehen, die Oblaten oder Brotstücke aus der Pyxis (Oblatenbüchse) und legt sie auf die Patene (Teller). Ebenso gießt er den Wein, falls noch nicht geschehen, aus der Kanne in den Kelch. Ein Hereinbringen der Gaben geschieht bei uns üblicherweise nicht. Außer im Familiengottesdienst am Erntedankfest, wenn Kinder die Erntedankgaben in fröhlichem Zug zum Altar bringen, oder wenn die Konfirmanden das erste Mal am Abendmahl teilnehmen und durch sie das Brot, der Wein und der Saft hereingebracht werden. Übrigens: In unserer Kirchengemeinde feiern wir das Abendmahl mit Kindern; d.h. getaufte Kinder ab 6 Jahren können, nach einer  „altersgemäßen Vorbereitung“, zusammen mit ihren Eltern am Abendmahl teilnehmen.

Oblaten oder Brot ?

Nach den Einsetzungsworten „nahm Jesus das Brot, dankte, brach’s und gab’s seinen Jüngern …“. Diese Worte sprechen eher für richtiges Brot als für Oblaten. Dennoch benutzen wir in unseren Abendmahlsgottesdiensten Oblaten. Ein Grund dafür ist, dass man sie sehr lange aufheben kann, während Brot eher verdirbt. In manchen Gemeinden wird die alte Tradition des Brotbrechens geübt. Die Teilnehmenden empfangen Stücke eines einzigen Brotes (Brotfladens), das erst bei der Mahlfeier vor ihren Augen wirklich gebrochen wurde. Immerhin ist das Agnus Dei (Christe, du Lamm Gottes) ursprünglich der Gesang beim Brotbrechen! Für die Praxis der Intinctio ist freilich zu berücksichtigen, dass sich Oblaten zum Eintauchen in den Kelch besser eignen als Brot.

Wein oder Saft ?

In den Einsetzungsworten zum Abendmahl ist nicht von Wein, sondern vom Kelch die Rede, und im Markusevangelium spricht Jesus vom „Gewächs des Weinstocks“. Dabei handelte es sich jedoch nicht um unvergorenen Traubensaft, sondern um mit Wasser verdünnten Wein. Das Presbyterium kann deshalb aus seelsorglichen Gründen, d.h. aus Rücksicht auf alkoholgefährdete Teilnehmende am Abendmahl und auf Kinder, beschließen, dass neben Wein auch Traubensaft ausgeteilt wird, so wie es bei uns gängige Praxis bei jedem Abendmahl ist.

Gemeinschaftskelch oder Einzelkelche ?

Nach den Einsetzungsworten reichte Jesus seinen Jüngern einen Kelch bzw. Becher, und alle tranken daraus. Wie bei dem einen Brot, das unter allen geteilt wird, kommt bei dem einen Kelch, aus dem alle trinken, die Teilhabe aller an dem einen Jesus Christus und die Gemeinschaft aller untereinander sehr gut zum Ausdruck. Gegen den Gemeinschaftskelch werden jedoch immer wieder hygienische Vorbehalte geäußert. In manchen Gemeinden haben diese Gründe dazu geführt, dass häufig neben – bzw. vor oder nach – dem gemeinsamen Kelch oder an seiner Stelle Einzelkelche benutzt werden. Häufig enthalten bei der Kombination beider Formen der Gemeinschaftskelch Wein, die Einzelkelche Traubensaft. Hierzu gibt es aber  in unserer evangelischen Kirche keine einheitlichen rechtlichen Bestimmungen. Jede Kirchengemeinde ist dazu aufgerufen, verantwortungsvoll im Rahmen der eigenen Tradition eine Lösung zu finden. Ich bin der Meinung, dass der Gebrauch des Gemeinschaftskelches ein wichtiges Symbol für unsere Gemeinde ist und auch, trotz verständlicher hygienischer Einwände, beibehalten werden sollte.

Trinken oder Eintauchen ?

Die Intinctio, das Eintauchen der Oblate in den gemeinsamen Kelch, ist unter dem Aspekt der Hygiene eine sinnvolle Alternative zum Gebrauch von Einzelkelchen. Bei dieser Form muss aber eine gewisse Spannung zum Wortlaut der Einladung Jesu „Trinket alle daraus!“ in Kauf genommen werden. Auch nötigt die Intinctio zum Gebrauch von Oblaten; Brot eignet sich wegen seiner Konsistenz nicht so gut.

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Pfarrer

Günter Jendges